SCOPITONE
vhs 031

SCOPITONE - Die ersten Musikclips

Zur Scopitone
Ende der fünfziger Jahre
entwickelt die französische Firma Cameca die Scopitone, eine Filmbox, als filmisches Pendant zur Schallplatten-Juke-Box. Gegen Münzeinwurf können die Betrachter einen von 36 Filmen in 16mm-Magnetton auswählen. Die Filme haben eine maximale Länge von sechs Minuten und werden auf einen fernsehähnlichen Bildschirm projiziert. Haupteinsätze der Scopitone sind Frankreich, die Mittelmeerländer, die USA und in geringerem Maße auch in Deutschland. Französische, arabische, englische und auch deutsche Schlager werden für die Box
filmisch realisiert.

Die ersten Musik-Clips
Die deutschen Schlagerstars, wie Heinz Erhardt, Vivi Bach, Manuela, Gerd Böttger oder die Kessler-Zwillinge präsentieren sich in den Bühnenbildern damaliger Fernsehinszenierungen. Viel mutiger sind dagegen schon einige französische Beiträge, in denen Johnny Halliday, Juliette Gréco, Henri Salvador, Claude Luter, Audrey Arno oder Zizi la Twisteuse auftreten. Früher stand die Scopitone in Kneipen, Bars und Clubs, an Orten also, an denen das Publikum auch zu den Streifen
tanzen konnte. Besonders war sie in den nordafrikanischen Ländern, in denen es zu dieser Zeit noch kein Fernsehen gab.
Bei den Filmen handelt es sich um die ersten, teilweise noch zaghaften Versuche, eine Ästhetik der spezifischen Bild/Musikbeziehung zu
entwickeln, die zur heutigen Musikvideo-Kultur geführt hat.