MUSIKGROTESKE
vhs 010

JOHNNY FLASH

1987, Farbe, 80 Min.
Team: Werner Nekes, Peter Ritz, Bernd Unpmoor, Serge Roman, Dore O., Astrid Nicklaus, Sergej Gleitmann, Christoph Schlingensief
Ton: Andreas Wölki, Wolfgang Wirtz
Musik: Helge Schneider
Darsteller: Helge Schneider, Andreas Kunze, Heike Melba-Fendel, Marianne Traub

Johnny Flash ist die phantastische Geschichte von Jürgen Potzkothen und seinem Wunderbaren Aufstieg zum bewunderten Schlagerstar. Doch hören wir, was Mutter Potzkothen dazu sagt:

"Merk'n Se sich jetzt ma genau den Namen JOHNNY FLASH. Johnny Flash is in Wirklichkeit nämlich Jürgen Potzkothen, ham se dat jetzt? Wir Potzkothens, sind ne alte Elektrikerfamilie, aber Jürgen, also Johnny is jetzt auf de Erfolgsleiter gestiegen. Der wollte kein Elektriker mehr sein un Bäcker auch nich un da is er eben berühmt geworden, also da is er eben noch bei, am erfolgreich werden. Wie dat alles kam, ja dat müssn se sich ma ansehn, da werd'n se janz schön staunen. Da sehn se auch wat der Herr Toi vonne Künstleragentur Toi, Toi und Toi so alles tut. Un vor allen Dingens, wie sich die Schickse von Musik-SAT an meinen Jürgen ranpoussiert, un wie wir dat dann doch noch vonne Trabrennbahn in Gelsenkirchen inne Schlagerparade geschafft habn. Un wie dat alles so war, also dat is ja schon ne komische Geschichte, dat."

"Man reibt sich die Augen, wenn man liest, daß ausgerechnet unser unermüdlichster Avantgardefilmer, Werner Nekes, für die Regie dieser Saukomik verantwortlich zeichnet."
Die Welt, 28.10.86

"Eine feine Satire auf Showbusiness und Ödipussisyndrome."
tk, Cinema 1/1988

"Der Mülheimer Experimentalfilmer Werner Nekes hat mit Johnny Flash eine parodistische Filmkomödie abgeliefert, die es in sich hat. Selten wurde der armutsvolle Charme des Ruhrgebiets so treffend in Szene gesetzt, selten wurde der Charakter des Ruhrgebietskünstlers zwischen Thomczyk und Muschnik so treffend karikiert. (...)
Mit Johnny Flash hat Nekes unter kräftiger Mitwirkung der hervorragenden schauspielerischen Leistungen das geschaffen, was im 'Neuen Deutschen Film' immer wieder beschworen, kaum aber einmal erreicht wurde: einen gleichermaßen durch und durch unterhaltsamen wie hintergründig- realistischen Film."
Wolf Schwarz, Düsseldorfer Illustrierte Nr. 2, Februar 1988

"Übrigens: Der schönste Ruhrgebietsfilm war Johnny Flash von Werner Nekes. Besser wurde die Seele des Künstlers im Revier nie getroffen."
Peter Krauskopf, Marabo 1/1989

"Wer sich fernab vom Einheitsbrei der Filmindustrie seinen Humor erhalten konnte, der findet in Johnny Flash eine gelungene Satire über das Schlagergeschäft, dessen Boshaftigkeit seinesgleichen sucht."
KS, Pinboard, Februar 1988

Johnny Flash erhielt die 'Lachende Maske' beim Internationalen Funny-Film- Festival in Bario Terme bei Mailand.