URSPRÜNGE DES FILMS
vhs 009

WAS GESCHAH WIRKLICH ZWISCHEN DEN BILDERN? FILM BEFORE FILM

80 Min., Farbe
Regie und Buch: Werner Nekes
Kamera: Bernd Upnmoor, Christoph Schlingensief, Serge Roman
Musik: Anthony Moore
Ton: Andreas Wölki, Wolfgang Wirtz
Ausstattung: Dore O.
Schnitt: Astrid Nicklaus
Animation: Helmut Herbst
Mitarbeit: Volker Bertzky, Thomas Göttemann, Eckhard Kuchenbecker, Norbert Schliewe, Astrid Keusch.

Ein Museum auf Zelluloid. Man kann tatsächlich vieles lernen, aber das ist nur die eine Seite. Die andere ist: es macht ungeheuren Spaß, die bunte Vielfalt der Bilder zu beobachten, die Fantasie der Erfinder zu bestaunen und sich über so manchen vorsintflutlichen Porno zu amüsieren. Nekes hat für jedes Objekt den optimalen Blickwinkel gewählt, die Zuschauer können das Zustandekommen jedes Effekts genau verfolgen, und die Musik von Anthony Moore hat rauschhafte Wirkung - ein Fest für Augen und Ohren.
Zitty, 6/87

Werner Nekes ist der entfesselte Zauberkünstler, der vor einem verdutzten Publikum die geheimsten Tricks seiner Zunft offenbart.
...ein Dokumentarfilm, der ganz von seinem Thema lebt, von den genialen, aber auch versponnen Bemühungen, das sichtbar zu machen, was gerade nicht zu sehen ist, von dem in tausenderlei Spielarten manifestierten Voyeurismus, der das Kino geboren hat und hoffentlich auch am Leben erhält.
Tip, 7/87

Denn in "Was geschah wirklich zwischen den Bildern?" wird nicht beschrieben, sondern gezeigt. Wir erleben die immer noch faszinierende Wirkung uralter optischer Tricks. Bunte Bilder entführen uns in die Welten, die heute aus der zeitlichen Distanz noch ebenso exotisch wirken wie einst aus der räumlichen Ferne. Und immer wieder erkennen wir die erotische, die spielerische, die magische Komponente in dem , was heute Film heißt und durch die neuen elektronischen Bilderfindungen schon bald selbst zu einem historischen Phänomen werden wird.
Süddeutsche Zeitung, 19.10.1986

Lange vor der Erfindung der Films hatten die Bilder laufen gelernt. Weitsichtige Erfinder nutzten die wachsenden wissenschaftlichen Einsichten in die Wirkungen des Lichts oder die Gesetze des Raums, um den Raum vom bewegten, sich überraschend verändernden Bild zu verwirklichen, zur belehrenden Demonstration oder zum verspielten Amusement.
Seit 20 Jahren sammelt der Filmemacher Werner Nekes Fundstücke aus dieser - von der gängigen Filmgeschichtsschreibung weitgehend unbeachteten - Vorgeschichte des Kinos. In seinem Film stellt er wesentliche Objekte aus seiner einzigartigen Sammlung vor und demonstriert ihre noch immer faszinierende Funktion. Ein Kapitel gilt der Darstellung des Raums von der Camera Obscura über anamorphotische und stereoskopische Effekte bis zur Holographie;
ein weiteres dem Phänomen der Trägheit der Wahrnehmung, die für die Illusion der Bewegung auf raffinierteste Weise genutzt wird.
Der Film von Nekes wird so zur ebenso faszinierenden wie informativen Entdeckungsreise in das Zauberreich der bewegten Bilder in der vor - filmischen Zeit. Und indem er zeigt, wie einfallsreich schon damals "mit dem Licht geschrieben" wurde und wie die Möglichkeiten der Filmsprache in ihrer Vielfalt schon vorweggenommen wurde, öffnet er auch schon die Augen für den Bilderzauber von heute.
Wolfgang Ruf

FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Prädikat: Besonders wertvoll

FILM BEFORE FILM

"These primitive special effects retain the power to evoke a childlike wonder..." - J. Hoberman, VILLAGE VOICE

An exhilerating and amusing encyclopedic look at the "prehistory" of cinema.
Werner Nekes charts the fascination with moving pictures which led to the birth of film: peep shows, flip books, flicks, magic lanterns, lithophanes, panoramic scrolls, colorful forms of early animation and numerous other historical artifices.
Working with these formats, early "producers" created melodramas, comedies - and lots of pornography - anticipating most of the forms known today. Nekes probes these colorful toys and inventions in a rich and rewarding optical experience. FILM BEFORE FILM is a bewildering assault of exotic ( and sometimes erotic) images and illusions.

"AN ASTONISHING ARRAY... The images are abandondly beautiful." - Russel Merritt, FILM QUARTERLY